Der Weltbienentag fand erstmals im Jahr 2018 statt und wird seither jeweils am 20. Mai gefeiert. Der Tag soll dazu genutzt werden, um der Bevölkerung zu zeigen, wie wichtig die Bienen und andere Bestäuber sind. Gleichzeitig soll auf den starken Rückgang dieser Insekten aufmerksam gemacht und konkrete Aktionen für deren Schutz durchgeführt werden.
Wild- und Honigbienen
In der Schweiz gibt es über 600 verschiedenen Bienenarten, die vielfältiger nicht sein könnten. Die bekannteste davon ist die Honigbiene, die grosse Völker bildet und von Imkerinnen und Imkern betreut werden. Die weiteren Bienenarten werden als Wildbienen bezeichnet. Sie fallen durch ihre unterschiedlichen Farben, Grössen und Verhaltensweisen auf. Die meisten sind solitär lebend und bilden somit keine Staaten. Sie nisten in Hohlräumen im Boden, in Pflanzenstängeln, im Totholz, zwischen Steinplatten oder auch in verlassenen Schneckenhäusern. Pollen und Nektar bildet die Nahrungsgrundlage aller Bienenarten. Somit sind sie während ihrer Flugzeit auf ein grosses und vielfältiges Blütenangebot angewiesen.
Rund 45% der Wildbienen in der Schweiz sind bedroht. Einfältige, intensiv genutzte Landschaften, Umweltgifte, wie beispielsweise Insektizide, die Zersiedelung sowie der Ordnungssinn in Schweizer Kleingärten machen den Bienen jedoch stark zu schaffen. Es fehlt ihnen an Nistgelegenheiten und Nahrungspflanzen. Goldene Rapsfelder und blühende Obstbäume decken das Nahrungsbuffet nur für eine kurze Zeit, danach sieht das Blütenangebot in den meisten Gebieten der Schweiz eher karg aus. Auch die beliebten Insektenhotels bieten nur einem Bruchteil der Schweizer Bienen ein Zuhause für ihren Nachwuchs.
Für eine optimale Bestäubung unserer Wild- und Kulturpflanzen sind wir auf eine artenreiche Gemeinschaft aus Wild- und Honigbienen sowie anderen Wildbestäubern wie Schwebfliegen angewiesen. Zudem sind diese Insekten auch Nahrung für verschiedene Vögel, Spinnen und Ameisen.
Was kannst Du tun?
Der Schutz unserer wertvollen Bestäuber ist deshalb zentral. Jeder und jede kann sich für sie einsetzen und den eigenen Garten oder Balkon in ein Bienenparadies verwandeln, indem sie drei Punkte beachten.
- Verbesserung des Nahrungsangebotes: Einheimische Wildpflanzen, blühende Kräuter und Zierblumen mit ungefüllten Blüten bringen den Garten und Balkon zum Blühen und versorgen die Wild- und Honigbienen mit wertvollem Pollen und Nektar.
- Nistmöglichkeiten für Wildbienen schaffen: An sonnigen Lagen bieten offene Bodenstellen (zum Beispiel ein “Sandarium”), abgestorbene Pflanzenstängel und liegengelassenes Totholz optimale Nistplätze für verschiedene Wildbienen. Beim Gärtnern gilt: Weniger ist mehr: Abgestorbene Pflanzenstängel sollten über den Winter stehen gelassen werden und etwas Unordnung bietet Raum für Biodiversität.
- Verzicht auf Gifte im Garten: Mittel gegen Schädlinge sind oft giftig für Bienen. Unkrautvertilger verhindern blühende Beikräuter, die für verschiedene Bestäuber eine geschätzte Nahrungsquelle sind.
Blühflächenoffensive
Mit der Blühflächen-Offensive bringt BienenSchweiz zudem die Schweiz zum Blühen und schafft vielfältige Lebensräume für Wild- und Honigbienen. Bereits über eine halbe Million Quadratmeter Blühflächen sind angemeldet und stehen bereit für eine Aufwertung. Dafür braucht es jetzt noch Blühpatinnen und –paten, die das Projekt für nur drei Franken pro Quadratmeter finanziell unterstützen: www.bienen.ch/bluehflaechen
Die Kurse Bienenschutz von BienenSchweiz bieten interessierten Personen ein breites, systematisches Wissen über die Wildbienen und zeigt praxisnahe Lösungen für eine bienenfreundliche Umgebungsgestaltung. Mehr Informationen finden Sie unter: www.bienen.ch/kurs
Mehr zum Thema findest Du in der Medienmitteilung von BienenSchweiz.