Wie werde ich ImkerIn?

Am besten durch den Besuch eines Grundkurses in Bienenhaltung. Alle lokalen Imkervereine wie auch der Verein der Zürcher Bienenfreunde bieten regelmässig solche Kurse an. Diese dauern zwei Jahre und umfassen pro Jahr 9 Lektionen à ca. 3 Stunden, in denen man eine umfassende Einführung in die Imkerei erhält.

Es steht ein Bienenhaus zum Verkauf. Soll ich zugreifen?

Als Anfänger ist man meist überfordert mit dem Kauf eines ganzen Bienenhauses. Der vorgängige Besuch eines Grundausbildungskurses ist unbedingt zu empfehlen. Eine Möglichkeit ist das „begleitete Imkern“; der allmähliche Übergang vom alten zum neuen Imker. Für die Festlegung eines fairen Verkaufswertes des Bienenhauses und des Zubehörs sollte man mit dem lokalen Bienenverein Kontakt aufnehmen.

 

 

Mir ist ein Bienenhaus zu teuer. Gibt es Alternativen?

Ja. Imkern in einem Bienenhaus ist nur in den Deutsch sprechenden Ländern üblich, bietet dafür einen grossen Komfort während der Arbeit mit den Bienenvölkern. Eine gute Möglichkeit, erste imkerliche Erfahrungen zu sammeln, sind freistehende Bienenkästen, so genannte Magazine. Lokal unübliche Masse für die Bienenkästen sollten vermieden werden. Für die deutsche Schweiz sind folgende Masse zu empfehlen: Schweizer Kasten, Dadant. Ein einzelnes Volk zu halten ist möglich, aber nicht immer befriedigend. Mit einem Völkerverlust durch den natürlichen Schwarmvorgang, bei der Überwinterung oder den nicht beachteten Verlust einer Königin ist zu rechnen. Eine Kleinimkerei mit zwei oder drei Völkern am gleichen Standort ist eher zu empfehlen.

 

Muss ich einem Verein beitreten?

Nein. Trotzdem ist dies sehr zu empfehlen. Jeder Verein bietet Veranstaltungen zur Kontaktpflege und Weiterbildung an. Ausserdem stehen Fachleute zur Beratung der Mitglieder bereit.

 

Wo kann ich Bienen halten?

Geeignet sind Standorte, die der Morgensonne ausgesetzt sind und am Nachmittag beschattet werden. Die unmittelbare Nähe zu Fussgängerzonen ist zu meiden, ebenfalls Schrebergartenareale. Früher oder später wird es an solch exponierten Orten zu Konflikten kommen. Am besten klärt man einen neuen Standort mit einem erfahrenen Imker ab.

 

Wie ist die Gefahr von Bienenstichen einzuschätzen?

Diese Frage lässt sich nicht abschliessend beantworten, zu gross sind die persönlichen Empfindlichkeiten Bienenstichen gegenüber. Ein altes Sprichwort lautet „Der Honig ist nicht weit vom Stachel“ und mit Stichen ist realistischerweise zu rechnen. Die Stechlust der Bienen hängt sehr vom Temperament der Bienen, dem Verhalten des Imkers, sowie dem Wetter ab. Bis die eigene „Stichfestigkeit“ feststeht, sollte man nie alleine und ohne Schutzkleidung an den Bienen arbeiten. Als Notfall sollte immer ein Antihistaminikum wie Fenistil im Bienenhaus vorhanden sein.

 

 

Mit welchen Kosten ist zu rechnen?

Für die persönliche Ausrüstung ist mit etwa einem Betrag von Fr. 80-150.- zu rechnen, die notwendigen Utensilien für die Völkerpflege kosten etwa Fr. 200.-. Ein neuer Bienenkasten im Schweizer Mass samt dem notwendigen Zubehör kostet etwa Fr. 500.-, ein Bienenvolk von einem anerkannten Züchter etwa Fr. 150.-. Bienenschwärme kann man oft für einen Unkostenbeitrag von der Feuerwehr beziehen. Ein eigenes Bienenhaus, vorallem ein neues, verursacht weit grössere Kosten und ist sorgfältig zu planen und abzuklären. Vor dem Aufbau einer eigenen Imkerei lohnt es sich beim lokalen Bienenzuchtverein nachzufragen oder die Kleininserate in der „Schweizerischen Bienenzeitung“ zu studieren. Material aller Art kann so oft zu erstaunlich günstigen Bedingungen erworben werden. Gebrauchte Honigkessel, Schleudern und Honigsiebe nur kaufen, wenn sie aus rostfreiem Stahl bestehen.

 

 

Was benötige ich als notwendige Ausrüstung?

Erstaunlich wenig. Als persönliche Ausrüstung sind zu empfehlen:

  • Imkerhut mit Schleier
  • Imkerbluse oder Schutzanzug (Overall)
  • Imker Handschuhe aus Gummi oder Leder

Für die Pflege der Völker benötigt man:

  • Wabenzange
  • Bienenbürste
  • Wassersprayer
  • Rauchapparat
  • Stahlkratzer
  • Königinnenfanggerät und Zeichnungsfarbe.

Eine eigene Honigschleuder ist am Anfang nicht unbedingt notwendig. Ein freundschaftliches Verhältnis zu einem benachbarten Imker hilft hier sicher, dieses Manko auszugleichen.